Evangelische lutherische Kirchengemeinde Allendorf (Eder)
  

Kirche

„Die in dem Außenort Allendorf / Eder der Evangelischen Kirchengemeinde Battenfeld, Dekanat Biedenkopf wohnenden Evangelischen werden aus dieser Kirchengemeinde ausgemeindet und zu einer Evangelischen Kirchengemeinde Allendorf /Eder zusammengeschlossen“.
So lautet der §1 der Errichtungsurkunde der EKHN vom 29.Juni 1964.

Zu dieser Zeit waren in Allendorf nur eine kleine Kirche aus dem Jahr 1496 und ein Gemeindehaus mit Schwesternwohnung vorhanden.

Darum waren für die junge Kirchengemeinde bauliche Maßnahmen dringend erforderlich. Schon seit 1960 hatten die ersten Beratungen hierzu stattgefunden. Die Kommune und die Kirchenleitung hatten für den Bau eines Gemeindezentrums erhebliche Zuschüsse in Aussicht gestellt. Damit konnte man nach rund 2 ½ Jahren der Vorbereitung am 20. August 1963 mit den Bauarbeiten für die Kirche beginnen. (Nur wenige Tage nach der 700-Jahrfeier der Gemeinde Allendorf.)

Am Sonntag den 22. September 1963 fand dann schon die Grundsteinlegung unter zahlreicher Beteiligung der Gemeinde statt. Pfarrer Karl Wieschemann, der den gesamten Kirchbau und auch den Pfarrhausbau mit sehr viel Hingabe begleitete, hielt die Festrede. Eine Kopie der Grundsteinlegungsurkunde befindet sich im Vorraum der Kirche.

Die seinerzeit viel umstritten Architektur der Kirche, einer Zeltkirche mit den Grundlinien eines Viertelkreises sollte ein Hinweis sein auf das wandernde Gottesvolk. Hebräer 13,14 stand Pate beim Entwurf; „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir noch“.

Die Bauausführung war zunächst in Schalungsrohen Sichtbeton.

Die Einweihung der Kirche konnte schon am 21. Februar 1965 unter großer Beteiligung der Gemeinde und des Dekanates begangen werden. Von der alten Kirche her bewegte sich dann ein sehr langer Festzug, angeführt von Pfarrer Wieschemann und OKR Herbert, sowie vielen Pfarrern aus dem Dekanat und einer großen Beteiligung der Gemeinde, durch das Dorf zur neuen Kirche.
Dort übergab der Architekt Dipl.-Ing. Himmelmann den Schlüssel an den Stellvertretenden Kirchenpräsidenten OKR Herbert, den dieser dann an den Ortspfarrer (Baupfarrer) Karl
Wieschemann zum Öffnen der Kirche übergab.

Die Kirche reichte für die vielen Teilnehmer an diesem Jahrhundert-Ereignis nicht aus. Vorsorglich wurde die Predigt und alle Grußworte nach außen übertragen Es schallte bis in das Dorf hinein. Beeindruckend war es, als die Glocken, gegossen von der Fa. Rinker, zunächst einzeln „gerufen“ wurden und dann ihr voller Klang aus dem freistehenden Glockenturm (Campanile) über das Dorf hinweg ins Edertal schallte.

Der Glockenturm hat eine Höhe von 24 Meter und die Spitze der Kirche erreicht 13 Meter. Von dieser Spitze aus gehen 15 Stahlseile zur der viertelkreisförmigen Außenwand herunter, die das Zeltdach tragen.

         

Seit der Einweihung der Kirche wurde immer wieder nach einer Orgel gefragt. Doch aus finanziellen Gründen konnte erst nach 4,5 Jahren das Instrument in der Orgelbauwerkstatt Böttner fertig gestellt werden. Die ganze Zeit hindurch war Erich Finger unser Organist. Er verstarb nach längerer Krankheit am 1.12.2007. Die Gemeinde hat an ihm einen guten und zuverlässigen Mitarbeiter verloren der in Treue seine Aufgabe erfüllt hat. Wir sind ihm zu großen Dank verpflichtet.